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Matthias Rückblick und wo die Reise hin ging

Homeoffice ist bei pep.digital kein Problem. Für Matthias hat sich das nach einem Jahr pep.digital etabliert. Im Beitrag erzählt er mehr über seinen Weg, wie die Zusammenarbeit mit seinen Kollegen und Kolleginnen bei ihm aussieht und was das Besondere an der parallelen Arbeit für mehrere Kunden ist.

Maze - C64

Wie war Dein bisheriger Karriereweg?

Angefangen hat tatsächlich alles mit einem BASIC Programm, um die Note für ein misslungenes Holzwerkstück im Technikunterricht auszugleichen. Seitdem begleitet mich programmieren fast täglich und der Bildungs- bzw. Karriereweg war vorgezeichnet. Nach einem zweijährigen Berufskolleg für Informations- und kommunikationstechnische Assistenten folgte ein Studium in Softwaretechnik und Medieninformatik, Schwerpunkt Softwaretechnik (B.Eng.). Mein Berufseinstieg war im Anschluss an das Studium bei einem deutschen Automobilzulieferer allerdings in Michigan (USA). Daraufhin habe ich fast 7 Jahre bei einem Unternehmensverbund für Softwareentwicklung gearbeitet und währenddessen auch einen Masterstudium an der Brunel University London in Distributed Computing Systems Engineering (M.Sc.) abgeschlossen. Seit ziemlich genau einem Jahr und anhaltend bin ich jetzt bei einem jungen Unternehmen mit viel Erfahrung. Aber der Wechsel zu pep.digital war nicht mein einziger Seitenwechsel. Seit 2018 bin ich als Lehrbeauftragter an der Hochschule angestellt, an der ich 10 Jahre zuvor als Student angefangen hatte.

Wie bist Du zu pep.digital gekommen?

Wie so oft im Berufsleben dank Vitamin B. Ich kannte alle Firmengründer/Gesellschafter schon aus gemeinsamer beruflicher Vergangenheit und habe eines Mittags im Frühjahr 2020 einfach mal direkt bei Steffen (einer der Geschäftsführer) angerufen und mich über die gerade in der Gründung befindliche Firma erkundet. Da zu diesem Zeitpunkt pep.digital noch nicht einmal eine eingetragene Marke war, die Zukunft unter anderem wegen SARS-CoV-2 mehr als ungewiss war und selbst die Gesellschafter noch nicht alle angestellt waren, war klar, dass ich nicht sofort nach diesem Telefonat bei pep.digital anfangen werde. Aber der Kontakt war hergestellt und so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis aus dem regelmäßigen Kontakt zum richtigen Zeitpunkt ein Arbeitsverhältnis wurde.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?

Ich würde gar nicht von einem typischen Arbeitstag reden wollen. So was gibt es bei mir zum Glück praktisch nicht. Sei es die Arbeitszeit, der Arbeitsort, die Projekte, an denen bzw. die Hardware, mit der ich arbeite, kein Tag gleicht dem anderen. Seit ich bei pep.digital bin, hatte ich immer mindestens 2 Kundenprojekte — zurzeit sind es 3 — an denen ich parallel arbeiten darf. Jedes Kundenprojekt mit einem komplett anderen Technologiestack. Es kommt nicht selten vor, dass ich innerhalb weniger Tage zwischen dem Prüfen der Spannung einer seriellen Schnittstelle mit einem Multimeter, dem Verbessern der Bluetoothkommunikation einer Smartphone-App, dem Beschleunigen von Videos in einer dockerisierten Webanwendung und dem Deployment von Infrastruktur und Services in der Cloud wechsle. An guten Tagen kommen alle der aufgeführten Punkte vor.

Aber doch noch mal der Versuch eine Gemeinsamkeit zu finden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich jeden Tag mindestens einen git Befehl ausführe. Meistens sind es deutlich mehr. Aber ob man jetzt den täglichen Einsatz von Git als typischen Arbeitstag bezeichnen kann, ist doch mehr als fraglich.

Welche 3 Dinge gefallen Dir besonders gut an den parallelen Kundenprojekten?

Aus meiner vorherigen Antwort dürfte schon hervorgehen, dass mir vor allem die Abwechslung besonders gut gefällt. Ich bin immer offen für neue Technologien und kann gar nicht genug davon bekommen, Neues auszuprobieren. Mindestens genauso gut und Hand in Hand einhergehend ist die Herausforderung, die dieser ständige Technologiewechsel mit sich bringt. Man muss einfach immer neues dazu lernen und verschiedene Paradigmen aufnehmen und anwenden können. Der schmale Grat zwischen verschiedene Technologien erfolgreich einsetzen können und kompletter Überforderung ist zwar einerseits belastend, aber anderseits auch sehr erfüllend.

Von daher sind diese beiden Punkte klar auf der Liste der Dinge, die mir besonders gut gefallen. In ein paar Jahren könnte das ganz anders aussehen, aber dann werde ich vermutlich auch nicht mehr an mehreren Kundenprojekten parallel arbeiten.

Als Letztes mache ich es mir einfach. Man hört ja oft, dass vor allem die Wertschätzung durch den Kunden einem ein sehr gutes Gefühl gibt. Was also will man mehr, als wenn man von mehreren Kunden, Kollegen aus verschiedenen Projekten und Arbeitgeber wertgeschätzt wird?

Nach einem Jahr bei pep.digital – welche Veränderungen gab es für Dich?

Die größte Veränderung betrifft mein Arbeitszimmer, was früher mein Wohnzimmer war, jetzt aber als solches nicht mehr zu erkennen ist. In dem Jahr bei pep.digital kamen zu den ohnehin schon vorhandenen Rechnern, Laptops und Monitoren weitere hinzu. Dazu kamen auch noch ein nachgerüstetes E-Bike, mehrere Smartphones und Einplatinencomputer sowie eine E-Roller-Batterie inklusive Ladegerät und Last (um die Batterie auch ohne Roller wieder zu entladen). Auch ein kompletter Brettaufbau mit weiteren Platinen, Netzteilen und Sensoren, die allesamt mit einem Einplatinencomputer gesteuert beziehungsweise ausgelesen werden, musste einen Platz finden. Nicht zu vergessen natürlich die ganze Verkabelung. Netzwerk, CAN, I2C und natürlich auch Strom. Damit nicht jeden Morgen die Sicherung fürs Wohnzimmer raus fliegt wird ein Teil dieser Geräte über ein Verlängerungskabel, welches durchs Wohnzimmer und Esszimmer bis zur Küche geht, betrieben. Ach ja, ein Feuerlöscher steht jetzt auch immer griffbereit auf dem Schreibtisch. Für mich persönlich ist diese ganze doch recht hardwarenahe Arbeit mit all ihren Eigenheiten auch eine größere Veränderung.

Was sollten Deine Kollegen und Kolleginnen unbedingt über Dich wissen?

Ich habe zu allem eine starke Meinung und stehe voller Überzeugung hinter meinen Ansichten. Das wird man vor allem in technischen Meetings merken. Aber das Wichtigste dabei ist, dass ich mich überzeugen lasse, um dann mit gleicher Intensität hinter der neu gebildeten Meinung stehe. Frei nach dem Motto “Strong Opinions Loosely Held”. Das funktioniert allerdings nur, weil bei pep.digital auch andere eine starke Meinung haben und so überhaupt erst eine Diskussion möglich ist und nicht direkt durch die lauteste Meinung im Keim erstickt wird. Also richtet sich diese Antwort vor allem an die Kollegen und Kolleginnen, die noch nicht so lange im Berufsleben sind und sich deshalb eventuell noch keine so starke Meinung gebildet haben und sollten sie auch nicht nur über mich, sondern über alle mit einer starken Meinung wissen. Alle dürfen sollen sich einbringen und Meinungen anderer hinterfragen. Nur so kann eine konstruktive Diskussion entstehen.

Was macht Dich stolz bezüglich Deiner Arbeit?

Ich erfreue mich an jedem einzelnen commit bei dem mehr Codezeilen gelöscht wurden als neu geschrieben werden mussten. Die reine Anzahl an Codezeilen ist allerdings noch kein Grund, um Stolz zu sein. Aber trotzdem gilt generell, wo kein Code ist, kann auch kein Bug sein, weswegen die Freude berechtigt ist. Wenn gleichzeitig aber auch noch die Komplexität gleich bleibt oder gar reduziert werden konnte, macht es mich wirklich Stolz oder bin ich stolz auf meine Kollegen und Kolleginnen, die das geschafft haben.

Da alles mit BASIC angefangen hat und um zu zeigen, dass wirklich nicht viel Codezeilen notwendig sind, um etwas Ansprechendes zu realisieren, möchte ich das Interview mit meiner Lieblings BASIC Zeile beenden:

10 PRINT CHR$(205.5+RND(1)); : GOTO 10
-- https://10print.org/

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